Vom Grand Canyon geht’s zügig gen Süden, kurz hinter Sedona übernachten wir auf einem Platz an der Forest Service Road. Außer uns stehen noch einige alte amerikanische Wohnmobile rum.
Hier leben unter anderem Familien, die sich keine Wohnung leisten können. Es macht nicht den Eindruck, als ob die Kinder in die Schule gehen.
Am nächsten Tag fahren wir in wärmere, aber auch trockene Gefilde. Am schönen „Lost Dutchman Statepark“ gibt es einen angenehmen Campingplatz und es ist endlich abends so mild, dass wir draußen sitzen können.
Wir bekommen noch Besuch von einer Tarantel, eine beeindruckend große Spinne, aber mit einem sehr gemächlichen Krabbeltempo.
Überall wachsen Kakteen, die riesigen Saguaros haben es uns besonders angetan.
Der Apache Trail, eine staubige Straße durch interessante Landschaft führt zu verschiedenen Stauseen. Am Apache Lake machen wir halt und verbringen einen schönen Abend mit Belgiern. Über Globe geht’s nach Safford vorbei an Baumwollfeldern, hier ist gerade Erntezeit und gepresste Baumwollkuben stehen am Feldrand. Vielleicht werden es mal Jeans?
Dann wird’s wieder trocken… eine Piste führt zu den „Hot Well Dunes“, die wir nach 12 Meilen erreichen. Geplant war eigentlich, auf Öl zu stoßen….aber oh Wunder, es war dann ‚bloß‘ Wasser…!!! Mitten im Sand zwei eingezäunte, runde Becken, in die unentwegt warmes Wasser strömt. Campen ist auch erlaubt, der ganze Spaß kostet 3 Dollar und wir genießen das heiße Bad!
In den Chiricahua Mountains wandern wir mal wieder, diesmal gemeinsam mit Jo und Tomas, die wir im Zubringerbus getroffen haben.
Dank Jo`s Tip landen wir am Abend am Whitewater Draw, einer großen Flachwasserzone in der Wüste und somit Vogelparadies. Derzeit sind fast 5000 Kraniche da und krakeelen um die Wette.
Was ist von einem Ort zu halten der „Grabstein“ heißt? Tombstone ist bekannt geworden durch seine vielen Schießereien, Wyatt Earp, Doc Holiday, Billy the Kid u.a., halt eine echte Wild-West-Stadt. Jetzt kann man sich in Pferdekutschen durch die Straßen schuckeln lassen und einem nachgestellten Gun Fight beiwohnen. Die Opfer liegen am Friedhof und die Inschriften sind wirklich lesenswert.
Ein kurzer Abstecher nach Tucson, um die Vorräte aufzufüllen, dann geht’s durch das Kupferabbaugebiet wieder zum Lost Dutchman Camping, denn dort haben wir uns mit Agnes und Harold aus Mimberg verabredet. Ein herrlicher Sonnenuntergang lässt die Felsen rot glühen. Gemeinsam starten wir am nächsten Tag nochmals, um über den Apache Trail zum Apache Lake zu kommen.
Faulenzen am See und beobachten nachts die vielen Tiere, die um uns rumwuseln.
Viele kleine Wildschweine, Javelinas, kommen zum See und suhlen sich im Schlammloch,auch Stinktiere besuchen uns und die Quails, ähnlich Rebhühnern, picken in Gruppen um unseren Sprinti.
Viele weitere Wüstenpflanzen sind im Arboretrum zu sehen. Wir gelangen wieder nach Tucson und finden einen Platz am Camping in der Nähe des Desert Museums und dem Saguaro Nationalpark in der Wüste. Es ist heiß und wir machen uns bereits früh auf den Weg zum Wüstenmuseum. Viele Tiere und Pflanzen, die wir bisher noch nicht zu Gesicht bekommen haben, dazu noch eine Flugshow mit Eule und Adler.
Im Saguaro Nationalpark verweilen wir nur kurz und sind ein wengerl enttäuscht, da wir schon Massen von den tollen Riesenkakteen in freier Landschaft gesehen haben.
Am Sonntag noch zur großen Missionskirche am Rande von Tucson. Hier ist so richtig was los, viele Indios und Amerikaner stehen Schlange, um die hölzerne Heiligenfigur in ihrem Sarg zu berühren. Dabei geht’s ziemlich ruppig zu, der arme Xavier wird am Kopf hoch gehoben, an den Füßen geküsst und überall angetatscht.
Nach einer Nacht am Casinoparkplatz geht’s weiter zum Nationalen Observatorium am Kitt Peak. Hier stehen über 30 Teleskope und die amerikanischen Sternforscher halten Ausschau nach unbekannten Galaxien. Wir dürfen auch mal durch ein Teleskop blicken zur Sonne….kleine Orange mit ein paar Flecken.
Durch die Wüste geht’s zum Organ Pipe National Monument an der mexikanischen Grenze. Es gibt immer wieder Kontrollpunkte der Grenzpolizei.
Im Park treffen wir wieder Agnes und Harold mit ihrem silbernen Sprinter.
Wir haben Eiswürfel, Agnes hat Campari und so gibt’s einen Sundowner zum Tages- ausklang!
den Rucksack muss immer der Oskar tragen!
LG Gini und Joe