Mongolei 3: let’s go west…..

Aus UB raus ist die Strasse katastrophal, Teer nur bruchstückhaft vorhanden, Umleitungen über die Felder…aber es wird kräftig gebaut, bestimmt ist nächstes Jahr die neue Verbindung fertig.

Ab Stadtgrenze dann supertolle Strasse, breit und neu geteert führt sie uns Richtung Kharkorin. Die alte Hauptstadt der frühen Mongolei ist unbedingt sehenswert, auch wenn nur noch Reste, drei Steinschildkröten vorhanden sind * grins *….

Aber Erdene Zuu, die alte Klosteranlage, liegt wunderschön und ist noch als Klosterschule in Betrieb. Wir fahren noch ein kleines Stück in das Orkhon-Tal und finden einen tollen Fleck am Bach.

In Tsenkher geben wir den GPS-Punkt für die heissen Quellen ein und finden die Piste dorthin. Wir brauchen ein paar Mal den Vierrad, vor allem bei Flussdurchfahrten, aber alles kein Problem. Chris mit seinem Toyota BJ 45 wundert sich jedes Mal, was Sprinti so kann… In den heissen (aber wirklich heiß: ca. 48 Grad !!!)

Quellen halten wir es nur kurz aus und sind danach völlig fertig wie nach zwei Stunden Intensiv-Sauna…. aber wenigsten geduscht und relaxt. Wir essen dort noch in der Kneipe und fahren dann noch über eine wunderschöne Bergstrecke nach Tsetserleg. Noch einmal drei haarige Flussdurchfahrten, bei einer bleibt Chris fast hängen, ich nehm darauf hin etwass mehr Schwung…. und ein herrliches Fleckerl am Fluss wartet auf uns.

In Tsetserleg Museumsbesuch im ehemaligen Kloster…dann zum Baum mit den 100 Ästen…

leider hat ihn der Blitz erwischt und es sind keine 100 Äste mehr, vielleicht noch 15, der Rest ist verbrannt…am Rand der Schlucht Lagerfeuer am Abend….

Wir fahren ab Tariat zum Tsagaan Nuur National Park (Weißer See), auch hier ist GPS erforderlich wie übrigens auch auf den restlichen 1500 km durch den Westen der Mongolei. Traumhafte Landschaft, schwarze Lavafelder, Vulkankegel, weite Täler, eine Piste über einen steilen Anstieg….und der tiefblaue Tsagaan Nuur liegt im Sonnenlicht strahlend vor uns…..

Wir verbringen eine ruhige Nacht am See.

Chris will den See umrunden, hat außerdem viel mehr Zeit als wir, also ciao Chris, wir sehen uns in Korsika…!

Tosontsengel – Uliastai – die Piste ist grausam hart und steinig, Wellblech, schlimm …..die eigentliche Strasse ist unbefahrbar, also ausweichen auf Nebenpisten, hast du Glück, geht’s einigermaßen, hast du Pech, unbefahrbar, suchst du dir ne neue…..ein Durchschnitt von 20 km/h ist realistisch…..hinter Uliastai fahren wir noch ca. 25 km auf den Pass 2590m und übernachten dort. Es ist angenehm kühl…

Am Morgen hinten links Luftverlust….wir entscheiden uns zurück nach Uliastai zu fahren. Dort angekommen zu einem Reifenflicker, gottseidank ist das in der Mongolei DER Dienstleister schlechthin….doch leider kann der auch nichts machen, die ganze Stadt ist nämlich stromlos….wir machen das Rad einstweilen runter….Heike entdeckt, dass da etwas runterhängt…..der Stoßdämpfer hat seine untere Zusatz-Halterung verlassen…warum? Weil die Halterung gebrochen ist…..schweissen? Nö, die einfachere Lösung ist, den Stoßdämpfer an die originale Halterung ohne das Zusatzteil zu schrauben….die Schrauben aufzukriegen ist ein Problem, aber nach Sprühen und Sprayen klappt auch das. Mittlerweile ist auch der Strom wieder da….Reifen repariert, noch eingekauft und wieder hoch auf den Pass…..die Strasse verliert sich im Nichts, man sucht sich seinen Weg mit Hilfe von Waypoints und Karte…verfahren geht furchtbar schnell….nach dem nächsten Flussbett plötzlich vier Pisten….den Berg hoch und dann nur noch eine…..dann wieder in der Ebene zehn….davon gehen zwei völlig in die verkehrte Richtung….Wegweiser? Fehlanzeige….

Trotzdem machts riesig Laune…..aber Strapazen für Auto und vor allem Reifen!!!

Über Taishir nach Altai….super Piste, mit 70 km/h geht’s mal richtig vorwärts….aber nicht lange, wieder hinten links fast platt….Reifenflicker

sofort zur Stelle, Schlauch flicken, rein, Rad montieren. Raus aus Altai…..nach ca .5 km wieder hinten links völlig platt. Action pur, Ersatzrad drauf…..zurück zum Reifenflicker, dort Schlauch und Mantel repariert. Wieder raus aus Altai, ca. 50 km……beim Fotostop….Luftverlust hinten links und rechts….zurück zum Reifenflicker…gottseidank hälts die 50 km zurück….. dort dann beide platt….. Wagenheber raus, Rad links runter, reparieren, Rad drauf. Wagenheber rechts drunter, reparieren, Rad wieder drauf…..aber die Strecke bleibt miserabel…….Überlegung: vier neue Reifen…..ein netter Toyo-Mongole bringt mich zum Schwarzmarkt, dort gibt’s aber nur zwei in meiner Größe….trotzdem her damit…. also: Wagenheber hinten links, Rad runter……….. Wagenheber hinten rechts, Rad runter……. und dann die neuen immer wieder drauf…… Inzwischen haben wir den ganzen Tag Radwechsel geübt…die Formel 1 kann kommen…es ist Abend und wir fahren noch ein paar km raus….. ACHTMAL RADWECHSEL an einem Tag……

Übelste Strecke schlechthin, Steine Steine Felsen Steine hart härter hart und Staub, Staub, Staub…

dazu die Angst, dass die vorderen alten abgefahrenen Reifen auch den Geist aufgeben…entspanntes Fahren sieht anders aus !!! Aber wir wussten ja, dass die Strasse dementsprechend ist….. wir kennen Strassen in Afrika, in Nord-, Mittel- und Südamerika…..in Europa sowieso…..aber: das war bisher das Übelste, was wir genossen haben…insgesamt ca. 20 Flussdurchfahrten, Schlammlöcher, Umfahrungen….aber am schlimmsten sind die Passagen, wo du meinst du fährst auf schlecht geschottertem Gleisbett, nur viel härter….und dann auch noch Wellblech…..

In Khovd treiben wir auf dem dortigen Schwarzmarkt nochmal zwei gleiche Reifen

für vorne auf, lassen sie gleich montieren und fahren gleich viel entspannter weiter….ein Profil wie für einen Traktor, na ja übertrieben, made in russia….die sollten halten.

Im mongolischen Altai immer noch übelste Pisten, weiter Schlamm, bei Regen zwanzig Bäche bei zehn Pisten….

.Pässe bis auf knapp 3000m….tolles Bergpanorama mit schneebedeckten Gipfeln, Bergseen, durch die man auch mal durch muss…..Bergwiesen mir Edelweiß-Feldern, bunte Blumen, freundliche Menschen……so stellt man sich die Mongolei vor…

Über Tsagaanuur, einem trostlosen Kaff, hoppeln wir zur russischen Grenze…eine KTM 950 mit LAU-Kennzeichen wird vor uns abgefertigt…..die Laffer und die Färdder san doch ieberall aaf däre Weldd…

2 Gedanken zu „Mongolei 3: let’s go west…..

  1. Hey ihr 2 Lieben!!!
    Ich komm aus dem Staunen kaum mehr raus, eure Bilder der Mongoloi sind einfach nur der Wahnsinn…extreme Idylle, geniale Landschaften, staubige abenteurliche Pisten, tolle Menschen!!! Ich beneide euch hier aus Mexiko ohne Ende, WILL AUCH WIEDER REISEN!!!
    Lass euch liebts knudelln!!!
    Fabse, Cacu, Isa+“The Unborn“

  2. Pingback: Was sagen Reiseberichte über die Mongolei - Mongoleireise

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