Australien 3: Durch das Red Centre bis WA

 

4.Mai bis 23.Mai 2013

 

 

 

Adelaide – Flinders Ranges – Coober Pedy – Oodnadatta – Uluru (Ayers Rock) – Alice Springs und noch ein weites Stück nach Westen

 

 

 

Es ist Samstag und Garage Sale Day in Australien, jeder der seinen Krempel loswerden will, baut einen Trempelmarkt im Garten auf und wartet auf Kundschaft. Wir ersetzen unser läbberiges Ikeabesteck gegen ein solides Besteckset mit Rosenmuster…man kann Butter schmieren ohne die Messer zu verbiegen!

 

Im Mega-Einkaufszentrum von Adelaide füllen wir unsere Vorräte bei Woolworth auf und werden Mitglied beim RAA (Australischer ADAC), da wir eventuelle Abschleppkosten sonst nicht bezahlen könnten….bei den Preisen in Aussiland!

 

Adelaide durchfahren wir und verabschieden uns vom Meer, denn jetzt geht’s ins trockene und kaum besiedelte Landesinnere.

Emus und Kängurus auf und neben der Strasse….tot und lebendig!

 

Der Flinders Ranges Nationalpark ist unser erstes Ziel.

Ein Gebirgszug mit Schluchten, riesigen Eukalyptusbäumen, Adlern und gelbfüßigen Felskängurus, die uns am Abend besuchen.

 

Im Regen wandern wir zum Sacred Canyon und suchen Felszeichnungen der Aborigines.

 

Am nächsten Tag bei strahlendem Sonnenschein wechseln wir von der Teerstraße auf Staubpiste….dem „Oodnadatta Track“,

die Piste folgt einer alten Eisenbahnroute vorbei am „Eyre Lake“, einem riesigen Salzsee, und immer wieder treffen wir auf artesische Quellen, die hier aus dem Boden sprudeln. Am Campingplatz in „Coward Springs“ baden wir in so nem Wasser im Minipool, wer heiße Duschen will muss den Badeofen anheizen! Wir sitzen abends am gemütlichen Lagerfeuer und freuen uns dass die Fliegen nur tagsüber nerven. Wir wissen die Fliegennetze überm Hut zu schätzen und sind froh, dass sie nicht stechen können!!! Friendly flies…

 

Coober Pedy = weißer Mann im Loch!

 

Mitten in der Wüste, es ist sauheiß, staubig und mehr als brottrocken, doch es gibt ein geschäftiges Städtchen, denn: Hier findet man OPALE! Die meisten Behausungen sind untertage in den alten Minen, da es hier angenehm kühl ist.

Wasser ist Mangelware und musste früher per Kamel viele Kilometer rangeschafft werden. Wie ihr seht, ist auch Oskar dem Opalfieber verfallen und hofft auf den großen Reichtum.

 

Doch das Reisefieber ist größer, deshalb weiter über das „Mondfeld“, doch STOP: eine Schlange quert unseren Weg, sieht relativ ungefährlich aus, finden wir, und knipsen ein paar Fotos.

(Später erfahren wir von einem Ranger, dass es sich um die sehr giftige „Western Brown“ handelt!)

 

Die „Painted Desert“ wird erwandert

und weil man nur mit Speed über die „Wellblechpiste“ fliegen kann, sind wir bereits nachmittags am legendären „Pink Roadhouse“ in Oodnadatta.

 

Uns locken die heißen Quellen von „Dalhousie Springs“, doch erst muss eine Steinwüste durchquert werden,

Ruinen zeugen von einer Rinderfarm, die wegen Wassermangel aufgegeben wurde. Doch tolle Palmen wachsen noch in den Himmel und Schwärme von Zebrafinken bevölkern die Quelle.

 

Warum müssen heiße Quellen in der Wüste sein? Hier wäre jetzt ein kühles Bad angenehmer….. gegen Abend genießen wir dann den 37 Grad warmen Badesee am Rand der „Simpson Desert“.

Und die Nationalparkbehörde hat auch noch Toiletten, Duschen und Pavillons aufgestellt: welch Luxus im Nirgendwo!

 

Leider ist auch die Piste nach Mount Dare steinig und die Steine werden immer größer…..an der nächsten Tankstelle wundert sich der Tankwart, dass unser Bishi alles heil überstanden hat.

 

Kurz vorm großen Regen erreichen wir die Teerstraße.

 

Jetzt geht’s ins „Red Center“ Australiens und zum heiligen Berg der Aborigines, dem Uluru (Ayers Rock),

der Regen verzieht sich im Laufe des Tages und wir erkunden die Gegend. Im Kulturzentrum erfahren wir viel über die Aboriginekultur und die Bedeutung des Uluru, wandern dran entlang und entdecken Felszeichnungen und ein Wasserloch.

 

Neben dem Uluru (ca. 50 km entfernt) gibt’s noch die Kata Tjutas = viele Köpfe,

Felsen, die Sonne scheint und der Wind pfeift bei der Erkundung des Tal des Windes. Wellensittiche und Zebrafinken fliegen in Schwärmen herum und viele Pflanzen wachsen im Schatten der Hügel. Gucken aufmerksam herum, um noch Kriechtiere zu entdecken, doch erst beim verlassen des Parks sitzt mitten auf der Straße ein „Thorny Devil“ Wir bremsen und retten den dornigen Gesellen vor dem Autoverkehr, er bleibt dann auch noch brav sitzen und lässt sich fotografieren.

 

Der „Kings Canyon“ muss erwandert werden, zum Glück gibt’s heute Wolkenschatten zum steilen Aufstieg.

Riesige Cycads wachsen hier, die Samen sehen fast aus wie Minikokosnüsse.

 

Übernachten am Kings Canyon Resort mit Pool und Tennisplatz, für Pool ists zu kalt und für Tennis fehlt das Röckchen! Nachts regnets und die Piste zu den „West McDonalds“ (Mereenie Loop, braucht man ein Permit, 5$) hat sich in eine Schlammpampe verwandelt….wir schlittern ein bisschen und unser Bishi bekommt ne rostrote Färbung.

Es regnet und ist kühl, wir finden auf einem Nationalpark-Bushcamp ein Picknickdach und können im trockenen kochen und Feuer schüren.

 

Die Sonne weckt uns am nächsten Morgen und den Tag verbringen wir mit erwandern der vielen Schluchten und Wasserlöcher,

die es hier gibt, abends gibt’s Lagerfeuer und wir campen im Busch.

 

Alice Springs, eine kleine Stadt mit großen Einkaufzentren, also Vorräte auffüllen, am Campingplatz duschen, die fehlende Seitenfensterschraube beim Schrott besorgen (gibt’s sogar gratis!) und die „East McDonalds“ erkunden. Wieder Schluchten, Wasserlöcher, Felszeichnungen, Bushcamps, nette australische Campnachbarn, die abenteuerliche Geschichten über Krokodile und Schlangen erzählen…..man guckt doch beim wandern gleich wieder gebannt auf den Boden und stampft kräftig auf!

 

Die Tanami-Piste ist gesperrt wegen zu erwartendem Starkregen….. wir fahren den eintönigen Stuart Highway…schnurgerade Richtung Norden. Einzige Abwechslung

eine Tankstelle mit „UFO-Landeplatz“ und wirklich beeindruckenden „Teufelsmurmeln“ (Devil’s Marbles) oder wie die Aborigines sie nennen: „Schlangeneier“, am Übernachtungsplatz daneben ist das erste Mal „Campergedränge“!

 

Weiter im Norden eine einsame, rote Piste gen Westen,

links und rechts Farmland und Rinder zwischen Gestrüpp. Auch auf Kängurus muss geachtet werden, wir wollen auf gar keinen Fall eines überfahren!

 

Die Grenze zu Westaustralien ist erreicht und wir sollen spätestens vor der nächsten Stadt alles an Obst und Gemüse in den Müll werfen wegen der Quarantänebestimmungen. Auch hier gibt’s Schluchten und Wasserlöcher, ein idealer Übernachtungsplatz….essen unsere restliches Grünzeug auf und lauschen den Tieren, die abends am Wasserloch zum trinken kommen.

 

Bei strahlendem Sonnenschein bewundern wir das üppige Grün, die Palmen und die Quelle und sind überzeugt, dass die Wüste hinter uns ist.

 

 

 

So, jetzt gibt’s von mir mal so einiges zu den Straßen, die man auf Karten und in Realität so findet.

 

 

 

Da sind z.B. die zweispurigen ‚sealed roads‘,

Teerstraßen, die unseren Bundesstraßen ähneln, auf den Landkarten meist durchgehend rot gekennzeichnet. Alle paar Kilometer ein Schild ‚floodway‘, das bei Regenzeit ‚wet season‘ den Wasserstand des Flusses/Baches angibt.

 

Es gibt aber auch ‚one lane sealed roads‘, also einspurige Teerstraßen, aber mit genügend Platz, um auf den unbefestigten Seitenstreifen auszuweichen. Hier gilt das Gesetz des Stärkeren, kleiner PKW raus, größerer erst etwas später. Nur bei den ‚road trains‘ heißt es auf alle Fälle ’schnell links raus‘, denn die weichen keinen Millimeter vom Teer ab. Ich möcht mal wissen, wie das bei entgegenkommenden ‚road trains‘ ist…..bessere Nerven????

 

 

 

So, dann kommen die sog. ‚unsealed roads‘,

und das ist dann schon etwas komplizierter.

 

Sobald man auf einen solchen ‚track‘ oder auch ‚highway‘ stößt, taucht eine große Tafel auf:

 

track ‚open‘ oder ‚closed. Wenn ‚open‘, dann darf man den Track benutzen. Wenn ‚closed‘ ist es bei Strafe verboten, den Track zu befahren, aus welchen Gründen auch immer. Das kann bevorstehender Starkregen sein, wie bei uns die ‚Tanami‘, oder ein Fluss oder ein Bach führt zuviel Wasser, mehr als 500mm, dann wird die Straße gesperrt. Der Zustand ist ganz unterschiedlich. Meist kann man problemlos mit 80 oder 90 Sachen dahin rollen,

wenn das Wellblech (corrugation) nicht zu tief oder zu weit ist. Es gibt aber immer mal wieder Auswaschungen bei Flussbetten, Feinstaublöcher (bulldust), oder auch felsige Abschnitte, die zum Abbremsen zwingen. Ein Durchschnitt von 50-60 km/h ist gut. Bei Gegenverkehr wird man etwas langsamer, fährt ganz weit links und hofft, dass sich der Staub schnell wieder verzieht. Zwei- bis dreimal im Jahr fährt der Grader, und danach ist die ganze Sache wie ein Highway. Nach dem ersten Ansturm aber entwickelt sich ganz schnell wieder das Wellblech. Wir hatten auf der Oodnadatta teilweise Wellblech, das uns nur im Schritttempo vorwärtskommen ließ.

 

Wenn dann auch noch ‚4WD recommended‘ da steht, sollte man wirklich einen 4×4 haben….da kann es dann schon mal Schlammlöcher

und Flussdurchfahrten geben, die man von zuhause her nicht kennt…..oder es regnet, und man schliddert trotz 4×4 nur so durch die Gegend (bei uns im Mereenie loop)

 

Ultimativen Offroad-Spaß bieten dann ‚4WD with high clearance only‘. Da gehts dann über Stock und Stein,

Felsplatten, Riesensteine, und dazwischen noch eine größere Schlammpampe…..wie bei uns zum Haye’s Rockhole…..

 

 

 

Unser Bishi hat schon alles erlebt, ist weiterhin die Zuverlässigkeit in Person/Auto, und hat schon so manchen Landcruiserfahrer in ungläubiges Erstaunen versetzt, wo wir überall hingekommen sind. Aber es ist ja nicht nur das Auto…..*grins*

 

 

Ein Gedanke zu „Australien 3: Durch das Red Centre bis WA

  1. Hey, viel Spaß mit den neuen Messern, die endlich Butter aufs Brot streichen können. Wir haben seit 2 Monaten Dauerregen und es ist kälter als an Weihnachten…

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