Griechenland 3
Wusstet Ihr schon, dass in der Türkei Griechenland Yunanistan heisst ??? Näheres dann später…
10.12.2011 bis 18.12.2011
Nach Großeinkauf von Gemüse am Markt von Pylos und verstauen und verpacken aller Habseligkeiten verabschieden wir uns von den anderen Campinggästen und sind mal wieder unterwegs.
Unser erstes Ziel ist ein kleiner Strand, den wir vom Campingplatz aus auf der anderen Seite der Bucht erkennen konnten, den wollen wir finden. Über eine kleine kurvige Bergstraße gelangen wir nach ca.8 km am Ende der Straße zu einer Taverne und einem geschlossenen Campingplatz mit schöner Bucht, Tsapi. Allerdings eine andere Bucht, die von uns gesehene ist nur zu Fuß erreichbar. Zu unserem Erstaunen hat die Kneipe geöffnet und ein Gast sitzt bereits beim Bier. Wir trinken Kaffee und erfahren, dass der Gast ein eingewanderter Schwabe ist, der vor 15 Jahren in der Nähe sein Haus gebaut hat.
Uns zieht es weiter nach Koroni, ein nettes enges Örtchen mit Hafen und Burg.
Die Küste Richtung Kalamata hat einige Sandstrände, bei einem bleiben wir für die Nacht. Viel Holz am Strand beschert uns ein gemütliches Lagerfeuer. Beim Kaffeekochen am nächsten Morgen ist unsere erste Gasflasche leer. Genau zum richtigen Zeitpunkt, 10 km weiter im Industriegebiet von Kalamata soll es eine Gasflaschenfüllstation geben. Wir finden sie auch und bekommen unsere Gasflasche ruckzuck gefüllt, müssen dann aber eine halbe Stunde auf den Chef warten, der in der Lage ist, eine dreiseitige Quittung auszudrucken und Geld anzunehmen.
In Kalamata regnet es heftig, deshalb cruisen wir weiter die Küste des zweiten Peloponnesfingers entlang. Große weiße Riesenkieselsteine bedecken den „Dinosauriereierstrand“, schönes Womoplätzchen, Sonnenschein und genügend Treibholz für ein wärmendes Lagerfeuer am Abend.
In Gythio erkunden wir die Campingplätze am langen breiten Sandstrand. Camping Gythio Bay gefällt uns am Besten, da wir hier direkt hinterm Strand auf einer sonnigen Fläche stehen können.
Überwinterer gibt’s auch hier, als erstes fällt einem der große Trailer mit ausfahrbaren Seitenteilen und riesiger Zugmaschine ins Auge. Nein ,keine Amis… Tina und Bodo aus Stade haben sich ihren Traum erfüllt.
Ein französisches Paar, Sergue´ und Sauca, mit einem alten Renault TP3 4×4 (ein ehemaliges Militärfahrzeug) wollten eigentlich nach Indien, machen jetzt in Giechenland ihre Yogaübungen und wollen 500 Jahre alt werden.
Günther und Irmgard mit ihrem tollen selbst ausgebauten Daimler 514 haben die Einsamkeit an griechischen Stränden satt und genießen am Campingplatz den Austausch mit den anderen Campern.
Über Sparti und eine beeindruckende Fahrt durch das Taygetosgebirge mit Schneehäubchen auf dem 2400 m hohem Profitis Ilios beenden wir unsere Rundfahrt und werden freudig auf dem Camping Finikes begrüßt.
19.12.2011 bis 09.01.2012
3 Wochen Weihnachtsbesuch von Miriam….. wir sind nun zu dritt und machen viele gemeinsame Ausflüge…
Erst mal haben wir ein Leihauto organisiert, als MiniWomo für Miriam zum schlafen und reisen. Eine Telefonnummer von einer günstigen Autovermietung haben wir von Griechenlandüberwinterern bekommen. Ein Treffen mit dem Autovermieter konnte nicht stattfinden, also hat er uns das Auto am Flughafen abgestellt mit Schlüssel unter der Fußmatte und Papieren im Handschuhfach. Kostas teilte uns dann noch mit, dasss er die nächste Zeit in Thessaloniki bei seinen Verwandten sei. Als erstes hat sich der Spiegel auf der Fahrerseite verabschiedet… konnte von Oskar aber mit Gaffatape geklebt werden. Die Kupplung war auch ausgeleiert… hat aber alle Berg- und Talfahrten überstanden. Am Ende haben wir das Auto wieder am Flughafen abgestellt, da Kostas noch bei seinen Verwandten in Thessaloniki weilte. Gezahlt haben wir noch nichts, Kostas meinte, er schickt uns eine SMS mit seiner Bankverbindung, dann könnten wir ja überweisen…. Er hat weder Namen, außer „Heike“ und die Mobilfunknummer von uns…. Mal sehen, ob und wann er eine SMS schreibt.??
So nun zu den Sehenswürdigkeiten des Peloponnes.
Die Navarinobucht bei Pylos… Vogelbeobachtung in der Lagune, tolle Wanderung durch üppiges Grün zur Burgruine Paläokastro mit einmaligem Blick auf die Ochsenbauchbucht. Steiler Abstieg bis zur Höhle des Nestor, der hier 1300 v. Chr. Vieh, dass er gestohlen hatte, versteckt haben soll.
Über Dünen geht es dann zwischen Felsen und Lagune zurück zum Auto. Zum Kalamari Wasserfall ist es noch ein kleines Stück und wir erreichen ihn auch noch vor dem großen Regen.
Am nächsten Tag besichtigen wir nochmals Messini und entdecken auch eine ehemalige Villa, von der noch viele Bodenfliesen erhalten sind. Über steile, kurvige Bergstraßen auch nochmal zum Apollontempel. In 1400 m Höhe muß es nachts geschneit haben, wir finden einige kümmerliche Reste an der Zeltwand.
Kalamata hat ein kleies Museum, in dem einige Ausgrabungsschätze aus der Umgebung ausgestellt sind. Die Altstadt ist recht nett, aber sehr klein, da Kalamata nach einem Erdbeben 1986 fast komplett neu aufgebaut wurde. Hier merkt man ein wenig vom Weihnachtsrummel, da alle Parkplätze von den Weihnachtseinkäufern belegt sind, auch gibt es einen Miniweihnachtsmarkt….
Weihnachten feiern wir gemeinsam mit den Campingplatzgästen bei Maria in Tsapi, die ein köstliches 5-Gänge Menü für uns und ihre Familie gekocht hat. Wir sind überrascht wie lecker griechisches Weihnachtsgebäck schmeckt.
(Natürlich nicht zu vergleichen mit den leckeren Plätchen und Lebkuchen, die Mimi von daheim mitgebracht hat.)
Nach Weihnachten ziehen wir weiter zum Dinostrand, bleiben aber freiwillig im Auto, da es so heftig stürmt, dass es uns die Frisur ganz durcheinander zwirbelt. An Lagerfeuer ist leider gar nicht zu denken, deshalb läuft die Gasheizung auf Hochtouren. In der Nacht schüttelt der Sturm unseren Sprinti so heftig, dass Heike vor Angst demnächst wegzufliegen gar nicht mehr schlafen kann.
Am nächsten Morgen ist es immer noch stürmisch… wir besichtigen die berühmte Höhle von Diros, mit dem Boot werden wir durch die Seenhöhle gestakt, die über und über voll von Tropfsteinen ist, so dass man immer wieder den Kopf einziehen muss, um sich keine Beulen zu holen. Draußen bläst es immer noch und wir machen uns auf nach Gythio zum Camping Gythio Bay. Welch Wunder, dort ist absolut nichts vom Wind zu spüren. Richten uns an einem Sonnenplätzchen hinterm Strand ein.
Mimi macht sich auf in die große Stadt Athen, um mal ohne die Alten rumzuspazieren.
Die nächsten Tage sind sonnig und warm zum draußen sitzen, gammeln und Holz fürs Silvesterfeuer sammeln. Mimi kommt zu Silvester zurück und ist froh, nach dem Großstadtrummel wieder in der Natur zu sein.
Die Nächte werden kälter und nur mit einem großen Lagerfeuer halten wir es an Silvester nachts draußen aus. Zum Glück sind die meisten Tage sonnig und warm. An Neujahr schwimmt Mimi sogar im Meer.
Vom Campingpatz geht’s einen Tag nach Monemvasia, eine alte Stadt, die auf einem riesigen Felsen vor der Küste gebaut wurde und derzeit viele Häuser der Unterstadt wieder aufgebaut und renoviert werden. Die Oberstadt besteht nur noch aus Ruinen, zwischen denen sich üppiges Grün breit gemacht hat.
Eine Rundfahrt um die Mani-Halbinsel steht auch noch auf dem Programm. Die Mani lebten auf dem 2. Finger des Peloponnes und bauten sich hohe Wohntürme, von denen sie die Umgebung und die Nachbarn beobachten konnten. Die Mani sollen ein sehr kriegerisches Volk gewesen sein, die von Piraterie gelebt und sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen haben. Inzwischen sind die meisten Dörfer verlassen, nur vereinzelt sieht man alte Menschen oder Tiere. Überall Felsen und Steine, kaum Landwirtschaft. Wir streifen durch verlassene Dörfer, es ist ein wenig gruselig. Wir besuchen auch noch einen kleinen Friedhof, die Mani beerdigen ihre Verstorbenen nicht in der Erde, -wie auch bei dem Boden- sondern bauen kleine Häuschen, in denen die Särge aufbewahrt werden, bis nur noch die Knochen übrig sind. Die werden dann in kleine Blechschachteln oder Säcke gepackt und im Häuschen aufbewahrt. Manche Grabhäuschen sind üppig mit Plastikblumen, Bildchen und diversem Dekomaterial geschmückt, andere sind etwas verfallen und die Schädel und Knochen spitzen aus den Stoffsäcken. Oskar darf keinen Totenschädel mitnehmen…auch keinen Oberschenkelknochen…!
Am südlichsten Punkt befindet sich ein Totenorakel, was es genau damit auf sich hat, haben wir nicht herausgefunden. Uns hat es nix gesagt…
Eine nette Wanderung führt uns zum Leuchtturm am Cap Tenaro, vorbei an altem griechischen Fußbodenmosaik. Am Wegrand blühen wilde Iris büschelweise und wir entdecken sogar wilde Narzissen.
Am 6.1., dem griechischen Neujahr, regnet es, bzw: es stürmt, die Palmen und Bananen werden heftig verbogen und zerzaust. Wir lassen uns nicht abhalten und fahren nach Gythio, um die Neujahrs-Prozession anzusehen. Erst mal ist Kirche, aus der über Lautsprecher der Pope mit schrägem Gesang zu vernehmen ist. Wir sind neugierig und begeben uns auch mal in die große Kirche. Alle stehen und es ist ein ständiges kommen und gehen und begrüßen und Kerzen anzünden, Handys klingeln…. Vorne steht der Pope unbeirrt und singt immer noch (manchmal falsch?). Nach einer Stunde stellt sich die Musikkapelle auf und beginnt mit Marschmusik, dahinter der Pope und ein Ikonenträger mit einem riesigen goldenen Bild, danach die Honoratioren aus Stadt, Feuerwehr und Polizei, klaro in Uniform, dann die Gemeindemitglieder eingerahmt von griechischen Soldaten mit geschultertem Gewehr. Alle ziehen zum Hafen, dort warten bereits 2 zitternde Jüngling in Badehose, der Pope spricht nochmals einige Zeit, damit den Jungs auch richtig kalt wird, dann wird ein Kreuz an einem blauen Band ins Wasser geschmissen und dann dürfen die Jünglinge ins Wasser springen und dem Kreuz nachtauchen, wer es als erster erwischt, darf es ein Jahr behalten. (Bringt wahrscheinlich Glück und Segen und Fruchtbarkeit oder so). Kaum ist die Zeremonie vorbei, fängt es auch schon wieder an zu regnen und alle flüchten sich in die umliegenden Cafes und Tavernen.
Nachmittags stürmts noch schlimmer, große Wellen rollen an den Strand und wir parken mal lieber den Sprinti von den Eukalyptusbäumen weg in sichere Entfernung. Zwei riesige Äste brechen ab und demolieren das Hüttlein des Campingplatzes…
Am nächsten Tag ist der Spuk vorbei und wir können wieder in der Sonne sitzen.
Am 8.1. geht’s über das Taygetosgebirge zurück nach Kalamata, wir wollten noch Mistras besichtigen, auch eine alte verlassenen Stadt… aber die Gewerkschaft der archäologischen Wärter streikt seit zwei Tagen und die Tore sind versperrt.
Im Taygetosgebirge liegt richtig Schnee, wir bestaunen Griechen, die kleine Schneemänner auf ihre Motorhauben bauen und versuchen, diese heile bis zur Küste zu balancieren.
Es ist der 9.1. und der Flieger von Mimi wird nicht bestreikt, so muss sie uns nach drei Wochen verlassen und wir reisen wieder zu zweit weiter.
Was gibt’s über die restliche Zeit in Griechenland noch zu berichten?
Die Nächte werden kühler bis saukalt, wenn es am Meer (!) frühmorgens um 6 Uhr -7 Grad Celsius hat, sollte man doch wohl von saukalt sprechen dürfen. Oskar weiß es, er hat die Gasflasche gewechselt!
Über Tripoli – Nafplio – den Campingplatz Trithon II bei Drepano, wo wir unsere Homepage aktualisieren – geht es weiter.
Seit Freitag, dem 13. (!) wissen wir auch, welche Bedeutung dünne weiße Strassen in der Landkarte haben: „Naturalistik Road“, d.h. nicht wunderschöne, tolle Teerstrasse mit herrlichen Panorama-Ausblicken, sondern Schotter, Löcher, Furten, felsige Steilpassagen rauf und runter….aber: mit herrlichen Panorama-Ausblicken, einer davon hingeklebt an den Felsen, das Kloster Ayios Dimitrios, erst von weitem zu sehen, dann stehen wir direkt davor – verlassen zwar, aber offen, sogar das elektrische Licht geht… .ziemlich gruselig, da durchzumarschieren.
Der Schäfer mit seiner Herde gibt uns dann auf griechisch eine Wegbeschreibung, wie der Feldweg weitergeht, (alles klar?), über sein Foto ist er superstolz. „Bravo“ auf griechisch bedeutet bestimmt das gleiche wie bei uns.
Epidaurus ist ein Erlebnis, das besterhaltene Theater der Antike für bis zu 20000 Zuschauer ist seinen Eintritt wert, die Akustik phänomenal und wir sind wieder mal die einzigen Besucher..
Am Abend nächtigen wir am Meer, ein ruhiger, einsamer Sandstrand mit Palmen und Oleanderbüschen.
Sonne – milde Temperaturen – wir geniessen die Wärme – entspannen – lesen. Am Nachmittag windig – wolkig – und Heike hat noch eine weiße Strasse gefunden – Oskar liebt Schotter…
Am Spätnachmittag erreichen wir den Kanal von Korinth, riesige Frachter werden von einem mickrigen Schlepper durchgezogen, – wie erleben einen Beinahe-Crash (wahrscheinlich der Kapitän besoffen…). Nachts regnet es…
Mandra – Thiva (es schneit !) – Livadia – Lamia – Larisa – Neo Poroi – Katerini – Thessaloniki – Loutra Elithermi (es hat -7 Grad Celsius, siehe oben!) – Kavala (interessanter Hafenort mit alten Gebäuden und beeindruckendem Aquädukt) – Xanthi (Gasflasche mit LPG gefüllt) – Komotini – Alexandropouli – Grenze Griechenland/Yunanistan – Türkei, es ist Dienstag, der 17. Januar 2012.
Hallo, ihr Beiden,
euch geht es ja richtig gut, wie schön!!! Wäre jetzt auch gerne in Griechenland….
Hallo Ihr zwei Reisenden.
Da hattet ihr ja eine wunderschöne Zeit zu Dritt.
Ich wünsche euch beiden weiterhin eine gute erlebnisreiche Reise und viel gute Laune und gutes Wetter (obwohl es ja kein schlechtes gibt).
Grüsse aus dem frostigen Saarland
Monika (Didi ist noch in der Sonne)
Wunderschöne Bilder, die man sich gerne an einem verschneiten/verregnetem Samstagnachmittag vor dem Clubspiel ansieht…Liebste Grüße!
Happy birthday, lieber Ossi – und schönes Feiern in der Ferne:))
Auch von uns – happy birthday! Hoffe, du hast unsere SMS bekommen, feiert schön und lassts Euch gutgehen!
Ganz liebe Geburtstagsgrüße und eine wunderschöne Zeit Euch beiden! Die Berichte und Fotos sind ja toll!
So endlich mal wieder eure Seite angekuckt, WAHNSINNS-BILDER!!! EIN TRAUM!!! Wirklich toll was ihr in der kurzen Zeit (3 Monate) schon alles erlebt und gesehen habt, und da kommt noch SO VIEL…schön euch glücklich reisen zu sehen. So und jetzt zum nächsten Ordner, Bilder Türkei, bin schon gespannt, bis gleich 🙂