Wir sind in der Mongolei!
06.06.12
Nach „Fahrzeugdesinfektion“ (= einmal durchs Wasserbad fahren), 3 maliger Fahrzeugkontrolle und etwas wirrem Zettel- und Stempelsammeln, noch ne Versicherung abschliessen und schon sind wir in der Mongolei. Teerstrasse und Torbogen heißen uns willkommen und wir finden nach einigen Kilometern einen schönen Rastplatz für die Nacht. Es besuchen uns noch eine Gruppe von Mongolen, die uns nach Klopapier anpumpen, ohne mongolisch geht das nur pantomimisch, was wir auch sofort verstehen. Ein frustriertes amerikanisches Peacecorpsmitglied, der 4 Autostunden von jeglicher Zivilisation in einem kleinen Dorf sitzt, ist froh, endlich mal wieder mit uns Englisch sprechen zu können.
07.06.12
Unser 1. Tag in der Mongolei, fahren durch eine grüne Steppenlandschaft, das 1. Ger taucht auf, kurz drauf das 1. Ovoo mit bunten Bändern, Opfergaben, aber auch Krücken, Lenkrädern und abgelegten Gipsarmen. In Darkhan erst mal zum Bankomat und Tugrik ziehen. Toll, dass man mit so einer Plastikkarte auf der ganzen Welt (fast) Geld aus so nem Kasten bekommt!!
(Leider wird auch immer unser Konto informiert…)
Die eindrucksvolle Klosteranlage Amarbayasgalant (= glückliche Ruhe) liegt nur wenige Kilometer von der Teerstrasse entfernt, aber diese laut Reiseführer 38 km entpuppen sich als fast 60 km, da der Weg am Fluss total verschlammt ist und wir über eine schlechte Bergpiste ausweichen müssen.
Trotzdem bleibt uns eine Flussdurchfahrt und ca. 200m Schlamm nicht erspart. Aber Sprinti kommt bis jetzt überall durch! GPS-Navigation schön und gut, aber es bleibt nicht aus, dass wir an einigen Gers halten und nach dem Weg fragen. Ach ja Englisch kann hier keiner, aber unsere 3 Wörter mongolisch werden meistens verstanden. Irgendwann fährt dann ein netter Mongole mit seinem Pick-up vor uns her, er muss auch zum Kloster. Den Weg querfeldein und über die Berge hätten wir alleine nie gefunden.
Amarbayasgalant ist wirklich beeindruckend, auch wenn es schon etwas verfallen und vergammelt wirkt. Mönche?? Wir haben nur einen gesehen…..aber, trotz der Abgeschiedenheit gibt es einen Miniladen mit Gummibärchen, Clopapier, Zahnpasta, Bier und deutschen Ja-Chips.
08.06.12
Von zwei mongolischen Touristen erfahren wir, dass es einen kürzeren und besseren Weg direkt Richtung Süden an den Strommasten entlang gibt. Den nehmen wir und sind nach ca. 30 km wieder zurück an der Teerstrasse. Dort gibt es sogar einen Wegweiser, aber der besteht nur aus einem Pfeil ohne irgendwelche Angaben!!
Wir erreichen Ulaanbaatar, fahren aber gleich ganz durch die mongolische Hauptstadt zum Terelj -Nationalpark, da am Wochenende alle Botschaften geschlossen haben.
Treffen ein holländisches Paar mit einem Landrover und verbringen einen netten Abend am Tuul-Fluss.
09.06.12
Erkunden den Park, leider ist eine Brücke von einem LKW zerstört worden, die provisorische Umleitung wird gerade eingerichtet. Da weiter Regen gemeldet ist, verbringen wir einen gemütlichen Tag bei den Felsformationen und am Fluss.
Überall sind Bäume geschmückt mit bunten Bändern, von Weitem siehts immer erst aus, als hätte jemand Wäsche aufgehängt. Leider wird der Boden auch „verziert“!
10.06.12
Kalter Wind und Regenwolken….. Wir besichtigen die 25m hohe Chingis Khan Statue und steuern Ulan Bator an. Sonntags ist der Verkehr erträglich und wir finden einen Parkplatz in der Innenstadt, vorm Handelsministerium. Dank Stadtplan der Touriinfo wissen wir, wo sich die Botschaften und alle Sehenswürdigkeiten befinden. Wir bummeln noch durch die Stadt und gehen lecker essen.
11.06.12
Montag=Arbeitstag, nach dem Frühstück ist auf dem Parkplatz die Hölle los, wir sind komplett eingeparkt…. aber im Auto vor uns ist eine Telefonnummer auf dem Armaturenbrett, ein netter Mongole ruft für uns an, der Besitzer saust auch gleich an und freut sich über unseren Parkplatz.
Wir starten unsere Visarallye mit der kasachischen Botschaft. Völlig problemlos beantragen wir 30 Tage und können das Visum morgen abholen. Ohne Pass können wir aber erst mal zu keiner weiteren Botschaft. Also Kultur: Bogd-Khan Museum. Der letzte mongolische Kaiser hatte hier seinen Winterpalast.
Besteigen den Zaisan-Hügel 611 Stufen bis zu einem russischen Geschenk, dem Denkmal zur Erinnerung an die unbekannten Soldaten der vergangenen Kriege. Einen Panzer hatten sie auch noch übrig, der schmückt den Eingang. Man hat einen tollen Blick auf die Stadt und die vielen Baukräne, die weitere Businesstowers hochziehen.
Gleich daneben gibt’s einen Buddhapark mit Fastfood-Buden.
Zurück in der Stadt ist noch immer Verkehrschaos, wir finden trotzdem eine Parkplatz!
Zu Fuß suchen wir das DHL Büro, geben aber nach einer Stunde auf. Außerdem brauchen wir erst die Sendungsnummer, um unser neues Carnet (Zolldokument für Sprinti) abzuholen.
Am Abend ist auch wieder unser Parkplatz vorm Handelsministerium frei.
12.06.12
Die DHL-Sendungsnummer ist per mail angekommen, wir finden heute auch das DHL Büro und holen das Carnet ab.
Unseren Parkplatz verlassen wir nicht…. wäre heute auch nur schwer möglich, da wir wieder völlig eingeparkt sind. Mit dem Taxi lassen wir uns zur kasachischen Botschaft bringen, zwei Minuten später haben wir unsere Pässe mit Visum und das Taxi chauffiert uns auch wieder zurück. Ach ja, in UB gibt’s Metro-Express, eine Wäscherei: 2 Waschmaschinen waren fällig, Wäsche sauber und trocken in 24 Stunden.
Gehen ins „Khan-Brauhaus“ und essen Bratwürstchen mit kaltem Sauerkraut und Bier in fränkischer Wirtshausatmosphäre. Um uns lauter Mongolen, die Bier 6er-Krügchen weise bestellen: „ein halber Meter Khan-Bräu“.
13.06.12
Heute ist Graduation Day, überall stolze und herausgeputzte Absolventinnen und Absolventen der Hochschulen und Unis mit stolzen Mamas und Papas, Opas und Omas. Blumen, Sekt und Kuscheltiere.
Die Visarallye geht weiter. Der indische Konsul will von uns schriftlich ganz genau aufgelistet haben, wo wir wann seit Beginn unserer Tour ein- und ausgereist sind und wie die genaue Planung der weiteren Reise sein wird. Wir strengen unser Hirn an und listen alles auf 2 Seiten auf. Nach einem persönlichen Gespräch bekommen wir ein Visum für 3 Monate, müssen uns aber 7 – 10 Arbeitstage gedulden. Treffen einen jungen Israeli, der frustriert ist, da er kein Visum bekommt. (Warum auch immer)
Schaffen es gerade noch zur chinesischen Botschaft, hier problemlos mit den Einladungen des chinesischen Reiseveranstalters. Zahlen 100 $ und können es in zwei Tagen abholen.
In 7 ½ Monaten sind Heikes Haare friseurfällig……Mutig wagt sie sich in einen Beauty Salon in Ulan Batar.
14.06.12
Nach 22.000 km bekommt Sprinti bei „Mongolian Star Melchers“ einen Generalcheck: Neuen Luftfilter, Ölfilter, Dieselfilter, Keilriemen und eine komplette Inspektion inkl. Motorölwechsel, bestes synthetisches Öl.
Wir sitzen derweil auf schwarzen Designer-Ledersofas und haben free Wifi.
Wahnsinn, jetzt seid ihr schon in der Mongolei!!! Cacu, Isa und ich werden Sommer wahrscheinlich wieder nach Mexiko düsen, Weihnachten wäre nämlich zu spät (7. Monat 😉 Freu mich, dass es euch gut geht und ihr jedes Land genießt. Ich hab ab 29. Juni schon Sommerferien, da freu ich mich auch drauf 🙂 1000 Bussis, saludos y abrazos von Fabse, Cacu, Isa and „The Unborn“
Hi Ihr ZWEI,
der Brüller sind die JA-Chips am Kloster :)))
Ich habe letzte Woche einen eingewanderten mongolischen jungen Mann kennen gelernt aus einen Team bei ERGODirekt. Habe ihm von Euch erzählt. Er lebt mit seiner Mutter in Nürnberg und will demnächst mal mit seinen Freunden seine Heimat besuchen.
Euch beiden wünsche ich weiterhin gute Reise, viele Eindrücke und positive Erlebnisse.
Grüßt Euch Gott
Die Caro
…ach ja, da war doch noch was: Danke für die Karte – ist vor ca. einer Woche angekommen, war ne schöne Überraschung 🙂
Hey ihr Zwei, hoffe Euch gehts weiterhin gut! Bei uns nahen so langsam die Sommerferien, die Zeugnisse quälen einen noch ein wenig, aber ansonsten ist schon Entspannung mit den Schülern angesagt. Klassenzimmerübernachtung, Bowling und viele viele Lernspiele, Die Luft ist raus, aber das ist auch ok 🙂 Wir werden wohl in den Sommerferien dann mal nach Holland fahren, an die Nordsee, für 2 Wochen und unserem Luis und dem Hund das Schwimmen beibringen! Liebe Grüße in die weite Welt, auch vom Rest der Bande!