Kanada 07: British Columbia und Vancouver Island

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Diesmal ein zweigeteilter Reisebericht, da er von unserem zweiwöchigen „Heimaturlaub“ zur Beerdigung von Oskars Mutter unterbrochen wurde.

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Vom 13.07. bis 24.07. legten wir die lange Strecke von Alaska bis Vancouver zurück.

Durch die riesigen Waldbrände in British Columbia mussten wir zusätzlich weite Umwege in Kauf nehmen, dazu kam die Unsicherheit ob weitere Straßen gesperrt werden.

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Die Grenze Alaska/Kanada passierten wir zügig und problemlos.

Der Alaska Highway führte uns über Whitehorse bis kurz vor Watson Lake (dort haben wir vor einigen Wochen unser Nummernschild dem großen Schilderwald des Ortes hinzugefügt). Wir bogen auf den Stewart/Cassiar Hwy ab, der sich durch dichte Wälder, Hügel, an Seen und durch steile Bergauf und -abfahrten nach Süden schlängelte.

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Ganz wenig Verkehr, viele Begegnungen mit Schwarzbären, hin und wieder ein Elch und etliche Weißwedelhirsche. Ein Highlight war sicher das Entdecken einer

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Rotfuchsfamilie, deren Junge übermütig in der Sonne vor ihrem Fuchsbau spielten.

In Kitwanga bestaunten wir alte Totempfähle der First Nation

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und eine Kirche mit separatem Glockenturm.

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Von den sagenhaften „Ghost-Bären“ konnten wir nur Fotos bewundern.

Wir hatten erfahren, dass der Weg nach Süden sowohl über Highway 97 als auch zuerst Hwy 5 wegen der Waldbrände unpassierbar und gesperrt war. Ganze Städte wie Williams Lake oder 100-Mile-House waren evakuiert worden. Also blieb uns nichts anderes übrig, als erst mal Richtung Osten nach Prince George zu fahren. An unseren Übernachtungsplätzen trafen wir immer wieder Menschen, die evakuiert worden waren und nun mit ihrem Camper notgedrungen Urlaub machen mussten.

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Die weiteren 400 km bis Kamloops waren eine lange Fahrt durch Rauch, von der grandiosen Berglandschaft konnten wir leider nichts genießen. Zum Glück wurde die Luft danach wieder klarer und wir fuhren über Lytton und Lillooet, eine trockene und heiße Gegend Kanadas. In den Berggebieten Whistler und Squamish entdeckten wir noch das märchenhafte Paradise Valley

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mit seinem fast undurchdringlichem Regenwald. Wir erreichten Vancouver noch pünktlich zu unserem Flug. Bei Mani und Jocelyn konnten wir unseren Sprinti sicher abstellen (Danke nochmal dafür) und am nächsten Tag flogen wir in 14 Stunden nach Nürnberg.

Die nächsten zwei Wochen verbrachten wir mit Familie und Freunden. (Danke an Ute und Stephan fürs Gästezimmer) Wir wurden bekocht und begrillt, was uns den traurigen Umstand der Urnenbeisetzung von Oskars Mutter, leichter machte. Nach Erledigen von Formalitäten und einigen Einkäufen gings am 7. August wieder nach Vancouver.

Unser Sprinti sprang gleich an und am 8. August gab es ein freudiges Wiedersehen mit Hermann und Martina am Burnaby Camping in Vancouver.

Inzwischen war der Rauch auch in Vancouver angekommen und die Sicht sehr eingeschränkt, so verließen wir Vancouver und setzten auf Vancouver Island über.

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Die Insel ist riesig und sobald man die breite Ostküstenstraße verlässt, befindet man sich in einem dichten Netz von Forststraßen, die an einsame Seen und Bäche führen, kleine Naturparks und immer wieder einfache Campingstellen, die wir ohne Gebühr benutzen dürfen.

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Von Kanadiern erhielten wir dann auch noch viele Tipps von wunderschönen Flecken, wie z.B. den wunderschönen Campingplatz „Bere Point“ auf der kleinen Malcolm Island, wir hatten Glück und ergatterten einen Platz direkt am Meer,

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der Strand ist übersät mit angeschwemmten Baumstämmen, ein kleiner Pfad führt in den Küstenregenwald, hohe alte Bäume, Farne und überall Moose und Flechten.

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Im Meer tummelten sich ein Seelöwe und jeden Morgen um 9.00 Uhr schwammen Orcas vorbei,

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wir können eine Mutter mit Baby beobachten und ganz viele andere Tiere der Herde. Am Nachmittag dann noch ein Buckelwal, wir sind ganz fasziniert und genießen die friedliche Stimmung noch einen weiteren Tag.

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Wer in Vancouver Island ist, muss auch nach Tofino…. warum hat sich uns nicht ganz erschlossen. Wir können dem Touristentrubel nichts abgewinnen, dazu kommt, dass es keinen einzigen Platz auf einem Camping mehr gibt und freies Übernachten hier nicht erlaubt ist.

An den Stränden ist relativ wenig los, einige Surfer und Strandspaziergänger, die die großen Wellen genießen. Faszinierend sind die Wasserpflanzen, die an den Strand gespült werden. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie ein Haufen ineinander verschlungener Seeschlangen.

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Wegen des Zusammenbruchs einer Baustellenstraße sitzen wir dann auch noch Stunden bei Tofino fest, bis wir inzwischen im Dunkeln weiterfahren können. Wir beschließen, an einer abgelegenen Stelle zu übernachten…..doch leider werden wir nachts noch vom Sicherheitsdienst weggebeten und zum Parkplatz des Nationalparkcampgrounds geschickt. Als wir dann am nächsten Morgen dafür 32 Dollar berappen sollten, ist Oskar der Kragen geplatzt. Die Parkangestellte schickt Oskar zum Chef, dort werden uns umständehalber die Gebühren erlassen. Wir machen noch eine Strandwanderung und verlassen die Westküste. Ein Flussstellplatz mit Wasserfall und herrlichen Badegumpen wird unser Nachtlager.

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Leider wird’s nix mit dem erholsamen Schlaf, denn eine Maus knuspert und knistert die Nacht im Auto rum. Wo die reinkommt ist uns ein Rätsel, aber am nächsten Morgen hat sie den Sprinti bereits wieder verlassen.

Wir spenden ihr noch das angenagte Brot und den angeknabberten Pfirsich und brechen auf. Über Chemainus mit seinen tollen Wandmalereien auf vielen Häusern

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gelangen wir nach Sidney (nicht in Australien), dort bringt uns eine Fähre nach Anacortes in die USA.

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Die Zollabfertigung war noch in Hafen von Kanada, wir erhalten ein neues 6 Monatsvisum für die USA, der Grenzbeamte kontrolliert noch unsere Essensvorräte und wir müssen unsere Zitronen und Orangen abgeben…. aus welchen Gründen auch immer.

Ein Gedanke zu „Kanada 07: British Columbia und Vancouver Island

  1. Ihr Lieben, vielen Dank für den tollen und lebhaften Bericht, fast schon konnte ich hören, wie dem Oskar der Kragen geplatzt ist. Einmalige Bilder, da kommt das Bimberle von Laff ins Schwärmen und grüßt recht herzlich und zweirädrig aus Griechenland mit seiner Gini.

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