11.08. – 16.09.2018
Bei strahlendem Sonnenschein sind wir in Ecuador eingereist, doch am nächsten Morgen ist der Himmel grau und kurz drauf regnet es auch schon in Strömen.
Wir fahren eine schmale, teilweise ungeteerte Straße durch die Berge. Ein Wasserfall nach dem anderen ist zu queren und wir hoffen nur, dass die Straße nicht auch noch von einem Erdrutsch verschüttet wird und wir wieder mal nicht weiterkommen.
Es geht alles gut und bald zeigt sich auch wieder die Sonne. Wir haben Sicht auf ein fruchtbares Tal, die Berghänge sind bis auf 4000m mit Gemüse und
Kartoffelfeldern bedeckt. Kurz vor Ibarra erreichen wir die „Finca Sommerwind“, ein beliebter Campingtreffpunkt bei Südamerikareisenden. Kein Wunder, denn der deutsche Auswanderer Hans kümmert sich rührend um alle Wünsche und Fragen
der Reisenden. Es gibt mal wieder eine Waschmaschine. schöne Duschen, „echtes“ Brot und sogar einen Biergarten! In Ecuador ist die Panamericana breit und mehrspurig, wir gelangen schnell nach Otavallo, einer Stadt, die geprägt ist
von den Otavalenos. Hier tragen alle noch stolz ihre traditionelle Kleidung. Auf dem Handwerkermarkt werden Teppiche, Ponchos, Bilder, Decken,
Musikinstrumente und Taschen angeboten. Wir trinken noch nen Cocatee, der helfen soll die Höhe besser zu vertragen und fahren weiter bis zum Äquator.
Hier gibts eine kleine Führung und am Boden ist die Äquatorlinie markiert.
Kein Problem auf der südl. und nördlichen Erdhalbkugel gleichzeitig zu stehen! Bei Quito parken wir unseren Sprinti und verbringen eine Woche auf den Galapagos-Inseln….(siehe Bericht Galapagos). Nach Galapagos besichtigen wir
einen für die Indigen heiligen Wasserfall, auch ein „Baum der Fruchtbarkeit“ liegt
am Weg. Die Pyramiden von Cochasqui wurden aus Lehmziegeln erbaut und sind inzwischen von Gras bewachsen. Lamas und Alpacas dienen der Rasenpflege und beäugen unseren Besuch neugierig.
Ein kleines Museum beherbergt die Fundstücke aus den Gräbern. An der Laguna
Cuicocha machen wir Zwischenstop auf dem wunderschönen Weg nach Mindo.
Der Bergnebelwald bietet tolle Wandertouren durch üppiges Grün mit vielen
kleinen Wasserfällen. Eine kleine selbstgebaselte Seilbahn, angetrieben mit Nissanmotor, bringt uns über eine tiefe Schlucht.
Im Ort machen wir noch eine Kakaotour und erfahren alles über die Schokoladenherstellung. Angefangen von der Blüte bis zur fertigen Schokolade.
Die Wettervorhersage ist super und so machen wir uns auf zur „Straße der Vulkane“. Schon von weitem können wir den schneebedeckten 5897m hohnen
Vulkan Cotopaxi erblicken. Wir übernachten auf 3800 m, kurz nach 21:00 Uhr wackelt das Auto, erst vermuten wir einen Scherzbold, der am Auto rüttelt, doch es ist ein Erdbeben. Am nächsten Tag fahren wir noch höher hinauf, auf 4600m, doch leider ziehen dicke Wolken auf und wir sehen nix mehr außer Nebel und Regen.
Der Quilotoa-Loop führt über kleine Straßen durch Andendörfer und zur Laguna Quilotoa. Sonnenschein beschert uns einige Tage später auch den Blick auf den höchsten Berg Ecuadors, den Chimborazo mit 6310m.
Lamas, Vicunias und viel Wind! Danach gehts wieder bergab und in Richtung Küste. Es wird heißer, Bananenplantagen und Reisfelder erstrecken sich in der
Ebene. Am Meer verbringen wir einige Tage am Conoa Camping im Parque National Machalilla. Zum Strand von Los Frailes darf man nichts mitnehmen…
kein Essen, kein Trinken, damit wollen sie verhindern, dass der Strand mit Müll verunziert wird. Eine Bootstour zu den Walen vor der Küste und zu einer kleinen Insel mit einer Kolonie Blaufußtölpeln lassen wir uns nicht entgehen.
In Montecristi liegt das Zentrum des Hutmacherhandwerks und so kommen auch wir nicht umhin, nun stolze Besitzer eines original Panamahutes zu sein.
In einem Flußtal besuchen wir die kleine Gemeinde Agua Blanca, hier dürfen
wir am Dorfplatz übernachten und bekommen am nächsten Tag eine Führung
durchs Museum und das Gemeindegebiet. Jede Familie hat ein Haus in einem großen Garten, hier wird alles angebaut für den Eigenbedarf. Eine leicht schwefelige Quelle speist das Schwimmbad.
Weiter die Küste entlang entdecken wir ein ganz besonderes Hotel, an dem wir
eine Nacht verbringen, ein kurzer Abstecher noch zum westlichsten Punkt von
Ecuador und bereits einen Tag später erreichen wir die Grenze zu Peru.
Es ist schon wahnsinn…Ob wir sowas auch machen können, wenn wir alt und grau sind, so wie ihr?
😀