Nach kurviger Anfahrt über die enge Küstenstrasse Nr. 1 gelangen wir über die berühmte Golden Gate Bridge nach San Francisco. Es ist Wochenende und wir haben den Eindruck, alle Menschen in San Francisco sind im Freizeitfieber. Überall Radfahrer, Jogger, Segler, Schwimmer, Surfer, Paddler, Fußballturnier
am Yachthafenrasen.
Wir machen uns auf den Weg und erkunden die Stadt zu Fuß und per Bustour. Fahren mit der legendären Cabel-Car, lassen uns durch das Gewimmel von Fisherman´s Wharf treiben, staunen über das Angebot im Chinesischen Viertel und erklimmen schnaufend die steilen Straßenschluchten. Auch an der angeblich „crookedest“ Straße der Welt
werfen wir einen Blick auf die vielen Autos, die anstehen, um hier mal runter zu fahren. Reichtum und Armut liegen hier nah beieinander, in einer Strasse nur teuerste Designerläden und einige Meter weiter in Hauseingängen, auf den Gehsteigen, in Nischen und mitten auf den Boulevards Menschen ohne Wohnung, krank, verschämt….. wir sind erschüttert von der großen Anzahl. Für die Nacht entdecken wir einen ruhigen Parkplatz am „Nachhaltigkeitsinstitut“ und frühstücken am Chrissie Field mit Blick auf die Golden Gate. Treffen noch einen VW Bus aus Nürnberg und verbringen einen fränkischen Plauderabend.
Yosemite Nationalpark
Erreichen den Yosemite NP und sichern uns als erstes einen Fleck auf dem Tamarack Flat Campingplatz in 1900 m Höhe. Das Yosemite Valley besuchen außer uns noch viele weitere Touristen und so lassen wri uns mit dem Shuttlebus durch den Park kutschieren.Wandern zum Mirror Lake, der jedoch Mirror Pfütze heißen sollte.
Bestaunen die hohen Kletterfelsen, nachts ist es empfindlich kalt und so können wir am Morgen den ersten Schnee auf den Berggipfeln bewundern. Ein weitere Sonnentag lädt zu kurzen Wanderungen ein…. wir lassen uns auch von der Gefahrenwarnung nicht abschrecken!!
Fresno und Sequoia National Park
Beschließen nach Fresno zu fahren, um für die anstehende Nationalparkrunde dem Sprinti neue Reifen zu gönnen. Auf dem Weg nach Fresno knirscht und kracht die Kupplung…. Oh weh…. hoffentlich kommen wir noch bis in die Stadt. Glück gehabt und gut gefahren….finden schnell auch eine Werkstatt, die sich mit europäischen Autos auskennt. Es ist Freitag und so werden wir auf Montag vertröstet, um die aufwendige Kupplungsreparatur zu erledigen. Am nahe gelegenen Millerton Lake finden wir eine tolle Campstelle mit Lagerfeuerplatz überm Stausee.
Statt 5 Tagen dauert die Reperatur dann doch nur 2 Tage, die wir dank dem uns zur Verfügung gestellten Lincoln gut verbracht haben. Mit überholter Kupplung, neuen Reifen, neuem Öl und neuen Stoßdämpfern gehts weiter in den Sequoia Nationalpark.
Hier gibt es wieder bis zu 3900 Jahre alte Baumriesen zu bewundern. Auch die Zapfen der Suger Pine sind phänomenal. Zu unserer Verwunderung sind bereits alle Campingplätze geschlossen, die Ranger stellen uns ein Fire-Permit aus und erklären, dass wir überall im National Forest campen dürfen.
Wir finden eine tolle Stelle am Bach mit Feuerholz und Bank. Streifen durch die Sequoiawälder und versuchen, sie auf Fotos zu bannen.
Alabama Hills
Von den dichten Wäldern des Sequoia NP geht es in die trockene Wüstengegend, nur ein paar Yoshua Trees im sonst kargen Land. Wir biegen in Lone Pine noch nicht ins Death Valley ab, denn wir wollen erst in die Alabama Hills am Rande der Sierra Nevada.
Die weite Landschaft mit tollen Granitfelsen diente bereits mehr als 400 Filmen als Kulisse. Unter anderem Star Trek, Iron Man und Django Unchained neben unzähligen Western. Wir streifen durch die Felslandschaft, immer auf der Suche
nach einem der vielen Felsbögen, die es zu entdecken gibt. Und mitten drin suchen wir uns am Abend ein schönes Plätzchen für die Nacht.
Toller Sternenhimmel in einmaliger Kulisse! Besuchen noch eine französiche Familie, die seit einem Monat am Rande des Death Valley verbringen müssen, da sie auf ein Ersatzteil für ihren Truck warten.
Die Antriebswelle hinten ist gebrochen… Puh das ist wirklich ein Desaster!
Death Valley
Trinkwasser auffüllen und voll tanken, nun geht es gut gerüstet über zwei Bergkämme ins „Tal des Todes“….. Wir biegen erst mal in ein Seitental ab, erreichen über eine holprige Piste aufgelasssene Kohlemeiler am Rand des Wildrose Peak. Am kostenlosen Wildrose-Camping übernachten wir dank 1250 m Höhe angenehm kühl. Die Sonne scheint und wir machen uns auf den Weg, die letzten Höhenmeter ins Tal hinter uns zu bringen..
Sanddünen säumen den Weg und seitlich des Death Valley entdecken wir immer wieder schmale Schluchten, die das Wasser tief in den Fels gegraben hat. Manche kann man sogar mit dem Auto durchfahren (titus Canyon).
Mittags suchen wir uns ein schattiges Plätzchen, an der Furnace Creek Ranch finden wir ein Campingplätzchen unter Bäumen mit Poolbenutzung (leider gespeist von einer warmen Quelle..nicht wirklich erfrischend) und Wifi.
Am Spätnachmittag erkunden wir die bunten Sandsteinformationen am Artist Drive. Wir verlassen das Tal über die Badwater Road nach Süden vorbei am tiefsten Punkt mit 85,5 m unterm Meeresspiegel und machen uns auf, bis in die Mitte des trockenen Salzsees zu laufen.
Las Vegas und Valley of Fire
Eigentlich wollten wir uns die bunte Welt in Las Vegas näher angucken, doch angesichts des Anschlags vor 3 Tagen mit 58 Toten und Hunderten Verletzten fahren wir auf der Interstate zügig durch und verschieben Las Vegas, unser Spielerparadies, auf den Rückweg nach dem NP-Loop .
Mit Martina und Hermann, die wir bereits in Kanada getroffen hatten, haben wir uns im Valley of Fire verabredet.
Auch hier ist es heiß und trocken, doch die roten Felsgebilde laden ein, hier zu Fuß noch mehr zu entdecken. Rosa, gelbe, gestreifte, durchlöcherte und geschwungene Steingebilde,
dazwischen Kakteen und viel Sand.